Mittwoch, 2. November 2011
Was bedeutet Essen für euch?
Ich habe gerade den Film „Julie und Julia“ geschaut, in dem es um eine junge Frau namens Julie geht, die in einem Online Blog über ihre Erfahrungen berichtet, über 500 Rezepte der Köchin Julia Child in 365 Tagen nach zu kochen.

Da stellt sich mir die Frage, was Essen für wen bedeutet. Ich kenne tatsächlich ein paar wenige Menschen, die Nahrung als notwendig ansehen, nicht als Genuss. Ich persönlich liebe Essen. Natürlich denkt manch einer, dass ich als Moppel mich 24/7 von Fast Food, Pizza und Cola ernähre. Dem ist allerdings nicht so. Fast Food esse ich so einmal im Monat, Pizza ein bis zwei Mal im Monat. Richtige Cola trinke ich nur, wenn ich einen Magen- Darm Virus habe (in Verbindung mit Salzstangen) ;D Wenn ich mal Lust auf Cola habe (was vielleicht einmal im Monat vorkommt), greife ich auf Coke Zero zurück. Schmeckt wie richtige, allerdings ohne Kalorien bzw. Punkte. Wer mich jetzt darüber informieren möchte, wie schlecht Süßstoff für meinen Insulin Spiegel ist und das es krebserregend sein kann, das weiß ich alles. Ich beschäftige mich mit dem Thema Ernährung schon ne Weile. Aber ich denke bei einer 0,5l Coke Zero im Monat wird das wohl zu verkraften sein.

Also, ich ernähre mich nicht nur von Junk Food. Im Gegenteil, ich liebe ausgewogenes Essen. Ich denke, das Problem bei mir ist nicht WAS ich esse, sondern WIEVIEL. Wenn mir etwas schmeckt, dann kann ich mich schwer zügeln. Als Beispiel Schokolade: Natürlich ist es nicht weiter schlimm, ein Stückchen Schokolade am Tag zu essen. Oder eine Rippe in der Woche. Aber wenn es besondere belgische oder schweizerische Pralinen sind oder auch nur Schokolade einer bestimmten Firma, die auf der Zunge schmilzt, dann ist dieses eine Stück so wertvoll und setzt die schönsten Gefühle frei. Man kann dabei einfach nur die Augen schließen und die Endorphine tun den Rest. Ca.9000 Geschmacksknospen versuchen dabei jede noch so winzige Nuance herauszuschmecken. Gerade bei Weihnachtsschokolade begegnen einem viele Varianten. Sei es mit Zimt, Koriander, Anis, Orange oder Bratapfel. Wenn ich also nur dieses eine Stück esse und mir gefällt, was ich dabei fühle, dann möchte ich noch ein Stück…und noch eins…und noch eins. Merke ich dann, dass die 250g Schachtel Pralinen leer ist, denke ich mir „Verdammt!“. Dann bin ich sauer und frustriert darüber, dass ich gerade so viel gegessen habe und dann esse ich aus Frust noch zwei Scheiben Käsebrot. So oder so ähnlich ist mir das schon öfter passiert. Und nein, ich war zu der Zeit nicht schwanger und wollte deswegen Schoki mit Käsebrot. Aber Frustfressen, weil ich zu viel Schoki gegessen habe, kann ich ja nicht erneut mit Schoki. Erstens könnte sich nämlich dann das erste Szenario wiederholen und zweitens würde mir dann früher oder später schlecht. Also muss das Frustfressen dann mit etwas deftigem passieren. Zum Glück ist diese Erfahrung nicht die Norm. Das passiert ab und zu mal, in manchen Zeiten mehr und in manchen weniger. Das letzte Mal ist das z.B. vor ziemlich genau einem Monat passiert, davor aber wahrscheinlich ca. ein halbes Jahr nicht.

Abgesehen von meiner, eher ungesunden, Vorliebe für Schokolade, mag ich aber auch gesunde Sachen. Ich mag fast jedes Gemüse (außer bitteres) und esse nur mageres Fleisch. Salat oder Gemüse esse ich eigentlich mindestens einmal am Tag. Fleisch wiederrum brauche ich nicht täglich. Aber wenn ich mal darauf achte und genau nachsehen würde, was in dem Essen steckt, das ich esse, dann müsste eigentlich der Bedarf an so ziemlich allem was Vitamine, Mineralien, usw. angeht, gedeckt sein. Zumindest hatte ich noch nie Mangelerscheinungen und musste irgendwelche Pillchen oder Pülverchen zu füttern um gesund zu sein. Ich habe auch mein Leben lang zusammen mit meiner Familie gegessen. Da ich ja auch immer noch zu Hause wohne, essen wir immer noch regelmäßig miteinander. Allerdings ist das nicht jeden Tag möglich, aufgrund meiner Vorlesungszeiten oder der Arbeitszeiten meines Vaters. Aber von meinen Eltern habe ich das ausgewogene Essen gelernt. Und essen ist auch einer der Hauptgründe, warum ich mich freue, wenn ich sturmfrei hab. Denn entgegen der „normalen“ Jugendlichen, die sich nur Dinge in der Mikrowelle warm machen oder maximal eine Pizza in den Ofen schieben, wenn sie alleine sind, nutze ich die komplette Küche, wenn ich kann. Dann läuft mir niemand im Weg rum und ich kann mich ausbreiten. Meistens sieht das dann so aus, dass ich morgens eine Scheibe Brot esse, mittags eine Kleinigkeit und mir für abends tolle neue Rezepte suche. Natürlich mache ich dann auch meine Standard Lieblingsgerichte. Aber tendenziell versuche ich neue Dinge. Manchmal, wenn ich die Muse habe und mir was einfällt, versuche ich auch Dinge ohne Rezept zu kochen, die in meinem Kopf Sinn machen. Für gewöhnlich gelingen die auch. :) Um irgendwelchen Spekulationen vorzubeugen, ich verarbeite dann nicht solche Dinge wie Hummer, Kaviar oder Trüffel. Denn manche der vermeintlichen Luxus- Nahrungsmittel sagen mir aus ethischen Gründen nicht zu, manche schmecken mir nicht und für andere habe ich schlicht und ergreifend nicht das Geld. Ich halte mich dann an Fischgerichte, Salate und Gemüsespeisen, oder sogar Hausmannskost. Vor kurzem habe ich meine erste Kartoffel- Lauch- Suppe gemacht (mit meinem Noch-Freund) und sie war ein Gedicht.

Wie man vielleicht raushören bzw. lesen kann, mag ich Essen. Und zwar eben gerade nicht nur Junk Food. Obwohl das viele Menschen denken, wenn man zu dick ist. Ok, bei manchen bewahrheitet es sich auch. Ich achte zum Beispiel gerne auf die Einkaufswägen von Leuten und versuche mir ein Bild über deren Lebensstil zu machen. Und leider sieht man viel zu oft, dass sehr, sehr dicke bis fette (so ungern ich das so nenne) Menschen nur Fertigzeug in ihrem Einkaufswagen haben. Da liegen dann die Pizzen neben den fertigen Burgern (die wirklich nicht schmecken…ich musste sie vor ein paar Jahren einfach mal probieren), daneben dann die Doseneintöpfe und die Kilopackung Gummibärchen. Von Obst und Gemüse keine Spur. Dafür aber 10 Liter Cola und Fruchtsäfte. Ok, wenn manche Dinge im Supermarkt im Angebot sind, dann hole ich die mir auch mal. Dann sieht mein Einkaufswagen genauso ätzend aus. Dann hole ich mir drei Tiefkühlpizzen, ein paar Mal Dosenravioli, usw. Das sind aber alles Dinge, die nicht so schnell schlecht werden und sich eine Zeit lang halten. Und dann dauert das auch eine ganze Weile bis diese Dinge weg sind. Aber eigentlich ist in meinem Einkaufswagen IMMER Gemüse. Ich denke mir, wenn man das zu Hause hat, will man es ja 1.nicht weg schmeißen und 2.hat man bei einer gewissen Auswahl an Waren auch so viele Möglichkeiten was man sich zu essen machen kann. Drei Dinge müssen bei mir eigentlich immer zu Hause sein und wenn sie das nicht sind, geh ich auch wegen einer Ware zum Supermarkt. Diese drei Dinge sind: Tomaten, Paprika, Zucchini. Natürlich ist das leider Jahreszeitabhängig.

Also, ich liebe Essen, ich liebe kochen, ich liebe Genuss und den Geruch von leckeren frischen Sachen. Für mich ist das kein notwendiges Übel, sondern Leben. Es ist gesellig und verbindet Menschen miteinander. Auch sollte das zusammenessen zu jedem Familienleben gehören, da man Manieren, Rücksichtnahme und soziales Miteinander vermittelt bekommt.

Egal wie schlank oder nicht ich jemals sein werde, das Essen werde ich nie „aufgeben“ oder mir irgendetwas verbieten. Ich muss eben nur lernen, gewisse Dinge in kleineren Portionen zu mir zu nehmen :)

Was bedeutet Essen für euch? Gibt es vielleicht sogar jemanden hier, der isst, nur weil er es muss? Oder jemanden wie mich, der Essen liebt und sich deswegen schwer beherrschen kann bei manchen Dingen? Würde mich freuen ein paar Meinungen über’s Essen von anderen zu hören.

Liebste Grüße, Moppelchen



Montag, 31. Oktober 2011
Da bin ich wieder 31.10.11
Hallo erst mal,
also ich war ja nun eine Zeit lang weg. Leider habe ich mich in dieser Zeit auch ganz enorm gehen lassen, sodass ich mein absolutes Höchstgewicht von 93,1 kg am 10.10.11 erreicht hatte. Ziemlich erschreckend, wenn man so nah an den 100 kg ist :(

Spezielle Gründe für das gehenlassen gab es eigentlich nicht. Es war mehr so eine Vielzahl an Kleinigkeiten, die mich schwach gemacht haben. Streß in der Uni durch Klausuren und Hausarbeiten, Streß mit dem Freund, usw. Alles Dinge, die einen eigentlich nicht davon abhalten sollten, auf sein Essverhalten zu achten. Aber wie gesagt, ich bin ein Frustfresser. Auch war ich im Urlaub und hab mich da natürlich nicht beherrschen wollen. Tolles Frühstück, etwas kleineres Mittagessen und gigantisches Abendessen und das alles gepaart mit viel Softdrinks und Cocktails (für 14 Tage).

Jetzt habe ich allerdings eine neue Motivation für mich entdeckt: Mein Freund und sein Mangel an Gefühlen. Klingt seltsam, ich weiß. Aber nach über 5 Jahren ist er sich nicht mehr sicher, ob er mich noch liebt oder nicht, bzw. er weiß, dass er mich momentan nicht mehr liebt, hofft aber, dass er dies bald wieder tut. Nachdem ich also die vergangenen zwei bis drei Wochen geheult hatte und gar keinen Hunger hatte, hab ich beschlossen, nächsten Sommer moppelchen 2.0 zu sein.

Das soll nicht dafür sorgen, dass mein Freund mich wieder liebt. Momentan treffen wir uns ein bis zwei Mal in der Woche und genießen einfach die Zeit. Da ich aber nicht monatelang in so einer „Weder-noch-Beziehung“ stecken möchte, muss mein Freund sich entscheiden oder besser gesagt bewusst darüber werden, was er fühlt. Und sollten seine Gefühle in, sagen wir mal, zwei Monaten nicht wieder da sein, dann war’s das…hop oder top. Gehen wir mal davon aus, dass mein Freund sich dann von mir trennt, werde ich ein Häufchen Elend sein. Wenn dann alle meine Freunde mich zum Party machen überreden wollen, müsste ich immer ablehnen, da mein Gedanke wäre „ich bin verheult, und fett und soll euch allen beim flirten zuschauen?! Nein Danke!“ Aber sollte ich dann auf dem besten Weg zu moppelchen 2.0 sein, habe ich wieder mehr Selbstbewusstsein und eventuell auch Chancen auf dem Markt. Außerdem würde ich mir dann wünschen, dass mein Freund mich nächsten Sommer sieht und es einfach nur bereut mich verlassen zu haben. Natürlich….so denken Frauen :)

Neue Figur, neues Selbstbewusstsein, neue Kleidung, natürlich eine neue Frisur….der Gedanke, wie ich aussehen könnte und wie ich mich damit fühlen würde, erfüllt mich mit so einer inneren Wärme und Zufriedenheit.

Naja, wie dem auch sei, meine neue Gewichtsentwicklung bis jetzt:

Start 10.10.11 93,1 kg
17.10.11 92,7 kg
24.10.11 92,1 kg
31.10.11 91,0 kg

So, demnach habe ich in 3 Wochen 2,1 kg abgenommen. So kann das von mir aus gerne weitergehen. :)
Ich werde weiterhin berichten. Und diesmal vielleicht auch ohne monatelange Pause…das hoffe ich zumindest.

Bis demnächst, euer Moppelchen



Mittwoch, 15. Juni 2011
Vierter Wochenbeitrag 14.6.11
Hallo an alle, entschuldigt die Verspätung, hatte ziemlich viel um die Ohren die letzten zwei Tage. Aber diese Woche gibt es wieder eine Gewichtsangabe. Nachdem ich mich letzte Woche ja nicht wiegen konnte- und ehrlich gesagt auch nicht wollte- hab ich nun freudiges zu berichten. Mein aktuelles Gewicht lautet 85,0 kg. Demnach habe ich seit dem 31.05., also innerhalb der letzten zwei Wochen, 1,1 kg abgenommen :D

Wer jetzt mitgerechnet und die Überschrift gelesen hat weiß, dass ich nun vor einem Monat mit dem Blog angefangen habe. Und meine Gewichtveränderung innerhalb des vergangenen Monats lautet: -2,5 kg. :) Ich denke ich werde hier für einen besseren Überblick nach vier Wochen immer meine Monatsbilanz dazu schreiben. Macht das ganze etwas übersichtlicher. Ich weiß, 2,5 kg sind nicht so viel, aber mir reicht das vorerst ehrlich gesagt. Abgesehen davon war ich in der 2. Und 3. Woche nicht so super motiviert an manchen Tagen, was entscheidend mit meiner Stimmung zu tun hat. Und davon hängt dann meist auch mein Essverhalten ab. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich eher zu der Kategorie „Frust-Fresser“ gehöre, wie wahrscheinlich sehr viele andere auch mit Übergewicht. Ich glaube dieses ganze Frust- Fresser Dasein ist ein Teufelskreis. Denn wer immer das kennt weiß, dass man noch so motiviert sein kann um abzunehmen, in manchen frustrierenden Situationen ist man der festen Überzeugung nur Essen kann einem wieder beim aufmuntern helfen. Gerade wenn der Frust Figur- bedingt ist und es eigentlich absolut contra produktiv erscheint noch mehr zu essen, wirkt es in diesen Momenten doch beruhigend. Als Beispiel: Mein Bruder- er ist älter- war so stolz, als ich schon mal so viel abgenommen hatte und umso enttäuschter, als ich das alles wieder zugenommen hatte. Jetzt findet er es anscheinend äußerst hilfreich mich täglich auf meine Figur anzusprechen. Und als ich letztens von einer Bekannten erzählte, die ca. 15 kg abgenommen hatte und nun ca. 30kg zugenommen, musste mein Bruder lauthals los lachen, schaute mich an und sagte „Was ist mit dir?!“ Die Tatsache, dass ich so viel wieder zugenommen hatte, wie abgenommen, ließ er außen vor. Aber das hat mich dennoch verletzt. Vor allem weil das erst vor kurzem war und ich da ja schon wieder auf meine Punkte geachtet habe (was er nicht weiß). Was hab ich also gemacht nachdem er das sagte? Ich bin beleidigt in mein Zimmer gegangen und habe Schokolade gegessen. Natürlich ist das widersinnig, denn Schokolade verschlimmert meine Figur ja nur noch zusätzlich, als das es helfen würde. Für mein emotionales Wohlbefinden, war es aber in diesem Moment genau das richtige. Und dann greift der Teufelskreis meist erst richtig…denn hat man vor Frust schonmal Junkfood gegessen, ist man frustriert darüber DASS man es gegessen. Und dieser Frust wird dann wiederrum erneut mit Essen bzw. Schokolade gestillt. Bis man dann soviel gegessen hat und so frustriert ist, dass man sich denkt „Sch**ß drauf, jetzt ist auch egal was ich esse“ und dann ißt man alles, was nicht Niet- und Nagelfest ist. Naja, das ist zumindest meine Erfahrung. Ähnliche Erfahrungen sind hier gerne willkommen :)

Liebe Grüße und bis zum nächsten Eintrag,

Moppelchen